Ob über die eigene Website, mit Unterstützung strategischer Partner oder auf Marktplätzen wie eBay oder Amazon: Multi-Channel-Verkäufern stehen heute unzählige neue Kanäle und Absatzmärkte offen. Mit diesen neuen Absatzmöglichkeiten entstehen auch neue Herausforderungen. Zum Beispiel bei der Priorisierung der Versandabwicklung der eingehenden Bestellungen. Wie können Sie die Kommissionierung von Artikeln im Lager so koordinieren, dass alle Lieferzusagen eingehalten werden? Wie richten Sie Ihre Lager- und Versandabläufe effizient an Ihrer Multi-Channel-Marketing-Strategie aus? In einer Zeit, in der Kunden immer höhere Ansprüche stellen, hilft nur eine differenzierte und automatisierte Herangehensweise. Im Folgenden stellen wir dazu einige bewährte Ansätze vor.

Kommissionierung nach Land:

Fast jedes E-Commerce-Unternehmen steht früher oder später vor dem Schritt, den Vertrieb auch jenseits der eigenen Landesgrenzen auszuweiten. Die Internationalisierung ist ein spannender Schritt und erfordert eine detaillierte taktische Vorbereitung. Zumindest in der Anfangsphase Ihrer Expansion werden Sie wahrscheinlich weiter aus Ihrem eigenen Lager im Heimatland versenden. Sie müssen also für Kunden im Ausland eine etwas längere Lieferzeit einkalkulieren, die z. B. durch größere Entfernungen, Zoll-/Importabwicklung usw. entsteht. Und natürlich achten internationale Neukunden besonders darauf, ob und wie Ihre grenzüberschreitende Logistik funktioniert. Eine gute Maßnahme, um einen möglichst großen Puffer für den internationalen Transport zu haben und gleichzeitig die versprochene Lieferdauer kurz zu halten: Kümmern Sie sich zu Beginn jedes Tages oder jeder Woche um die Auftragsbearbeitung und den Versand Ihrer internationalen Bestellungen. Im Anschluss können Sie sich dann den lokalen Aufträgen widmen, die schneller beim Kunden sind, wenn sie das Lager erst einmal verlassen haben.

Nach Versanddienstleister:

Sie arbeiten mit mehreren Versanddienstleistern zusammen? Dann sollten Sie auch wissen, welche Serviceleistungen jeder Dienstleister bietet und zu welcher Uhrzeit er Ihre Lieferungen üblicherweise im Lager abholt. Vielleicht ist DHL täglich um 13 Uhr bei Ihnen, während UPS erst um 18 Uhr eintrifft. Da wäre es fahrlässig, morgens eingehende Bestellungen per DHL erst am nächsten Tag auszusenden. Filtern Sie diese morgendlichen Bestellungen rechtzeitig heraus, damit alle noch am selben Tag auf den Weg gebracht werden. Am Nachmittag können Sie dann alle restlichen Bestellungen in Ruhe vorbereiten.

Nach Lieferfrist:

Natürlich ist nicht nur die Wahl des Versanddienstleisters ausschlaggebend. Ebenso wichtig für die Bestellabwicklung ist, welchen Lieferzeitraum ein Kunde ausgewählt hat. Wer bereit ist, für eine Lieferung am nächsten Tag extra zu bezahlen, hat Priorität! Filtern Sie alle Bestellungen heraus, die am selben Tag verschickt werden müssen. So können Sie sicher sein, dass Ihre besonders wichtigen Kunden den 5-Sterne-Service erhalten, für den sie bezahlt haben. Klingt selbstverständlich? Ist aber gar nicht so trivial: Wenn Sie laufend Bestellungen für den nächsten Tag bearbeiten, werden die Aufträge mit drei bis fünf Tagen Wartezeit möglicherweise immer weiter nach hinten geschoben. Nehmen wir an, ein Top-Influencer postet einen extrem erfolgreichen Beitrag, in dem Ihr aktuelles Produkt getaggt ist. Dann gehen plötzlich unzählige neue Bestellungen – natürlich mit der schnellstmöglichen Lieferoption – bei Ihnen ein. Dabei ist der Stapel der Bestellungen mit normaler Priorität noch gar nicht abgearbeitet. Mit einem Mal hat dann jede Bestellung die Priorität „am nächsten Tag versenden“. Und Sie haben alle Hände voll zu tun.

Nach Vertriebskanal:

Verkäufer können auf der eigenen Website viel leichter eigene Service- und Lieferzusagen durchsetzen als auf Marktplätzen. Auf Amazon und Co. sind sie, bedingt durch die hohen Ansprüche der Kunden, an ganz andere Servicestufen gebunden. Wenn Sie beispielsweise „Amazon Prime durch Verkäufer“ für Ihren Amazon-Kanal nutzen und gleichzeitig Bestellungen über Ihre eigene Website empfangen, macht es Sinn, alle Amazon-Bestellungen zuerst an Ihre Picker weiterzuleiten. Halten Sie die Fristen von Amazon nicht ein, kann das für Sie als Händler schmerzhafte Folgen bis hin zu einer Sperrung auf dem Marktplatz haben. Daher lohnt es sich, hier richtig zu priorisieren. Für eine individuelle Steuerung der Auftragsabwicklung nach Vertriebskanal bieten pixi und Rithum gemeinsamen Kunden eine praktische Lösung: Rithum sammelt all Ihre Bestellungen über mehrere Kanäle hinweg, damit pixi auf Grundlage dieser Daten entsprechende digitale Sammel-Kommissionierungslisten veranlassen kann. Dabei kann Rithum die Information, über welchen Kanal eine Bestellung eingegangen ist, mithilfe von sogenannten „Tags“ nachhalten. Gleichzeitig können pixi-Nutzer jederzeit die Bestellungen einfach nach Kanal filtern und entscheiden, welche zuerst bearbeitet werden sollen.

Nach Artikelgröße:

Einige E-Commerce-Kategorien, z. B. Haus und Garten oder Sport und Outdoor, sind komplexer in der logistischen Abwicklung als andere, weil sie einzelne Artikel in einer Vielzahl verschiedener Größen und Formen anbieten. Gerade bei großen, sperrigen Produkten ist oft ein individuell abgestimmter Kommissionierungsprozess erforderlich. Ist es bei kleinen Artikeln kein Problem, 50 Bestellungen per „Pick-and-Sort“-Methode auf einen Pick-Wagen zu laden, brauchen Sie drei Mitarbeiter und einen Gabelstapler, um eine einzelne Badewanne aus dem obersten Regal in den Versandbereich zu bringen. Sich gleichzeitig um mehrere große, sperrige und einige kleinere Teile kümmern zu müssen, ist für Kommissionierer eine echte Herausforderung: Sie brauchen dann unterschiedliche Hilfsmittel, müssen Waren mehrmals absetzen und Wege mehrfach gehen, was schnell zu Verzögerungen oder Rückstaus führt. Effizienz geht definitiv anders!

Nach Bestellprofil:

Kommen wir zum letzten Ansatz, wie Sie die unzähligen Neubestellungen sortieren, die am Montagmorgen nach einem verkaufsintensiven Wochenende auf Sie warten: Die Aufteilung nach Anzahl der bestellten Artikel. Sicherlich arbeitet Ihr Marketingteam unablässig daran, den durchschnittlichen Warenkorbwert weiter zu steigern und Bestellungen mit mehreren Artikeln zu promoten. Gleichzeitig bietet aber auch das Fulfillment von Einzelartikelbestellungen Chancen auf Effizienzsteigerungen. Wählen Sie zunächst alle Einzelbestellungen zur Kommissionierung aus. Dann können Sie Ihr Team mit einem großen Kommissionierwagen ausstatten. Jedes Teammitglied fängt an einem anderen Punkt im Lager an und legt entlang seiner wegeoptimierten Lauf-Route einzelne Artikel in den Wagen. Mit dem richtigen System können Sie anschließend beim Verpacken direkt den Versandprozess für einen gescannten Artikel aus dem Wagen anstoßen. Auf diese Weise kann eine Vielzahl von Bestellungen früh am Tag bearbeitet werden, so dass Sie den restlichen Tag Zeit für die etwas komplexeren Bestellungen haben. Stellen Sie sicher, dass jeder Auftrag korrekt bearbeitet wird, ganz egal, wie groß die Bestellmenge ist.

Fazit:

Jeder einzelne der hier beschriebenen Ansätze unterstützt Ihre Kommissionierer, effizienter und mit geringerer Belastung zu arbeiten. Viele Kunden von pixi und Rithum gehen aber noch einen Schritt weiter und kombinieren gleich mehrere dieser Methoden. Denkbar ist z. B., zunächst alle Einzelartikel-Bestellungen mit höchster Amazon-Priorität herauszufiltern. Je nachdem, welche Strategie Sie auswählen: Ihre Kunden werden diese Optimierungen in der Versandabwicklung zu schätzen wissen. Wenn Sie mehr darüber erfahren möchten, was ein Technologie-Stack mit Rithum und pixi für Sie leisten kann, kontaktieren Sie uns gerne jederzeit!