Vorbereitungen für den Amazon Prime Day 2020

5. Oktober 2020

Marktplaetze Von Irina Gutman

Endlich ist es wieder so weit. Anfang der Woche hat Amazon offiziell den Prime Day 2020 für den 13. und 14. Oktober angekündigt.

Die Kunden jubeln – und die Verkäufer machen sich an die Arbeit. Wie lange vermutet wurde, ist der Prime Day dieses Jahr der inoffizielle Startschuss für das Weihnachtsgeschäft. Viele Verkäufer müssen da ihre Zeitplanung noch einmal deutlich nach vorne verschieben.

Und dann wäre da noch Covid-19. Auch die Pandemie wird ihren Teil dazu beitragen, dass der Ansturm von Verbrauchern auf den Onlinehandel dieses Jahr noch stärker ausfällt.

Doch keine Sorge. Mit ein wenig Vorbereitung können Sie selbst, wenn Sie nicht mit eigenen Blitzangeboten dabei sind, vom zusätzlichen Traffic profitieren und während des 48-stündigen Shopping-Spektakels mehr Kunden gewinnen.

Ein Blick zurück

Um dieses Jahr die richtigen Prioritäten zu setzen, lohnt sich ein Blick zurück auf den Prime Day 2019. Der fand am 15. und 16. Juli statt. In diesen zwei Tagen kauften Prime-Mitglieder 175 Millionen Produkte ein (2018 waren es noch 100 Millionen gewesen) und gaben rund 2 Milliarden USD aus. Obwohl der Zeitrahmen von 36 auf 48 Stunden ausgedehnt worden war, nahmen die stündlichen Verkaufszahlen nicht ab. Seit der Einführung des ursprünglich auf 24 Stunden ausgelegten Prime Day konnten wir bei ChannelAdvisor einen Anstieg des durchschnittlichen Bruttowarenwerts bei unseren Kunden beobachten.

In Großbritannien stieg die Gesamtzahl der täglichen Käufer seit 2018 laut eMarketer um fast  21 %; die Gesamtzahl der Transaktionen nahm um fast 25 % zu. Mehr als 84.000 Menschen nahmen das letztjährige Event zudem zum Anlass, sich bei Prime anzumelden. Viele von diesen Kunden sind sicherlich dieses Jahr auf Schnäppchenjagd.

Der starke Anstieg beim Amazon-Traffic macht sich übrigens auch in anderen Webstores, Marktplätzen und sogar auf den Seiten von Markenherstellern bemerkbar. Grund dafür ist, dass Käufer häufiger nach verwandten Produkten suchen oder über andere Kaufwünsche nachdenken.

Verbraucher im Fokus

In Zusammenarbeit mit Dynata führte ChannelAdvisor im April und August 2020 eine Umfrage unter mehr als 1.000 Endverbrauchern in den USA und Großbritannien durch. Die Stichproben waren nach Geschlecht und Altersgruppen gleich verteilt. Die Umfragen zeigen, wie sich das Verbraucherverhalten in diesem Jahr durch die Pandemie verändert hat und mit welchen Erwartungen Verbraucher ins Weihnachtsgeschäft gehen.

Zum Zeitpunkt der letzten Umfrage gaben 59 % der Verbraucher an, schon vor dem 1. November mit ihren Weihnachtseinkäufen beginnen zu wollen. Fast die Hälfte (49 %) haben dieses Jahr vor, mehr von diesen Einkäufen online zu tätigen. Amazon bleibt dabei die wichtigste erste Anlaufstelle für Produktsuchen (53 % der Befragten) und ist auch allgemein die Seite, die von der Mehrzahl der Befragten (63 %) für das Weihnachts-Shopping genutzt wird.

Sollte sich der Trend des letzten Prime-Events fortsetzen, wird auch in diesem Jahr der weitaus größte Teil der Shopping-Aktivität auf Amazon entfallen. Die Verkaufszahlen werden dabei entscheidend von kleinen bis mittelständischen Verkäufern angetrieben. Allerdings geben seit dem Ausbruch des Coronavirus auch 88 % der Verbraucher an, genauso viel oder sogar mehr Zeit auf alternativen Marktplätzen wie eBay oder Zalando zu verbringen.

Für Sie bedeutet das: Bereiten Sie sich vor und bringen Sie Ihre Produkte bei Ihren Kunden auf den Schirm – nicht nur auf Amazon. Die Kunden sind aktiv auf der Suche nach Schnäppchen. Da sollten Sie ab der ersten Stunde des Prime Day in der Lage sein, jeden Verkauf abzuwickeln.

Diese Vorbereitungen können Sie jetzt schon treffen

Worum sollten Sie sich noch heute kümmern? Oder nächste Woche?

Zur Steigerung des Kundeninteresses ist die Content-Optimierung essenziell. Folgende Schritte helfen Ihnen dabei:

  • Überprüfen Sie Ihre Titel. Diese sollten:
    • Ihre Produkte präzise widerspiegeln
    • Berücksichtigen, wonach Verbraucher suchen
    • Alle Zeichenbeschränkungen einhalten
    • Für Desktops und Mobilgeräte optimiert sein
  • Versehen Sie jedes Angebot mit mehreren Bildern. Drei sollten es mindestens sein. Achten Sie auf eine hohe Bildqualität und aktivieren Sie nach Möglichkeit die Zoom-Funktion.
  • Optimieren Sie die Aufzählungspunkte zu Produktmerkmalen. Diese sollten für jeden Artikel einzigartig und prägnant formuliert sein.
  • Beseitigen Sie Fehler – von unpräzisen Angaben in der Produktbeschreibung bis hin zu Tippfehlern, die das Vertrauen Ihrer Kunden beschädigen können.

Eine Top-Priorität bleibt natürlich die Preisgestaltung. Gerade am Prime Day suchen Kunden eher nach günstigen Preisen als nach Inspiration. Damit werden Werbeaktionen zu einem entscheidenden Erfolgsfaktor. Bringen Sie Kunden durch Aktionen in sozialen Medien und anderen Kanälen auf die Seite. Erhöhen Sie jetzt Ihre Werbebudgets und halten Sie sie auch nach dem Prime Day auf einem hohen Niveau, um mehr Sichtbarkeit zu erlangen. Voraussichtlich werden die Verbraucher auch nach dem Event in Shopping-Laune sein. Ihre Werbeaktionen könnten der Startpunkt für eine gute Positionierung in den darauffolgenden Wochen sein.

Weitere Wettbewerbsvorteile lassen sich am Prime Day und darüber hinaus mit automatischen Repricern erzielen. Nutzen Sie hierfür idealerweise ein Tool, das Preise sowohl herauf- als auch herabsetzen kann und das Ihnen hilft, mit dem bestmöglichen Preis die Buy Box zu besetzen.

Zu guter Letzt ist dieses Jahr das Thema Fulfillment wichtiger denn je. Versanddienstleister stehen schon heute unter enormem Druck. Durch den Prime Day und das Weihnachtsgeschäft können sich Probleme, die Sie vielleicht derzeit beschäftigen, weiter verschärfen. Sorgen Sie deshalb vor – mit alternativen Versandmethoden und einer erstklassigen Kundenkommunikation.

Wenn Sie mit FBA arbeiten, stehen Ihre Chancen auf die Buy Box gut. Konzentrieren Sie Ihre Bemühungen darauf, es möglichst oft in diese Top-Position zu schaffen.

Das geht auch ohne FBA – mit den richtigen Strategien:

  • Kommunizieren Sie klar, was ihre Kunden erwarten können. Treffen Sie verbindliche Aussagen zu den voraussichtlichen Versand- und Lieferzeiten und bleiben Sie in Kontakt.
  • Bieten Sie einen Gratisversand an – insbesondere währen der 48 Stunden des Prime Day. Die Kunden erwarten das von Ihnen.
  • Holen Sie bei Bedarf Logistik-Drittanbieter ins Boot, um eine Auswahl an Versandoptionen anbieten zu können.

Eine gute Vorbereitung macht letztlich den Unterschied zwischen einem erfolgreichen und einem weniger erfolgreichen Prime Day. Bringen Sie Ihre Maßnahmen daher in den nächsten beiden Wochen auf Kurs und konzentrieren Sie sich dann auf eine effektive Umsetzung bis zum Ende des Quartals.

Amazon Advertising sollte dabei unbedingt im Fokus liegen. Mehr dazu im kommenden Blogbeitrag zu den Vorbereitungen für den Prime Day. Bleiben Sie mit ChannelAdvisor über alle Entwicklungen zu diesem wichtigen Shopping-Tag auf dem Laufenden.

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