Studie: Shopping Trends in Zeiten von Corona (Teil 1)

13. Juli 2020

Während viele Länder noch immer mit der Corona-Pandemie kämpfen, ist der Lockdown in Deutschland schon fast Geschichte. Die Läden sind wieder geöffnet, meistens noch mit Maskenpflicht und Auflagen für Abstand und Besucherbeschränkungen pro qm Ladenfläche. Je nach Bundesland gelten andere Vorschriften. Eines ist jedoch landesweit zu beobachten: Die Konsumenten sind vorsichtiger geworden, haben ihr Einkaufsverhalten verändert.

In den letzten Monaten haben viele von uns eine neue Lebensweise angenommen, man verbrachte viel Zeit zuhause. Renovieren, Gartenarbeit, Sport zuhause oder Ausflüge mit dem Rad in die nähere Umgebung standen im Vordergrund. Die durch Corona bedingte Änderung und die Einschränkung beim Shoppen in den Geschäften haben dazu geführt, dass viele Verbrauchern auf Online- und digitale Kanäle zurückgreifen, um einzukaufen. Oder auch nur um Tipps und Ratschläge zu bekommen, den neuen Lebensstil umzusetzen.

Jetzt, da mehr Menschen online sind als je zuvor, ist es für Markenanbieter und Händler an der Zeit, in das Online-Marketing und in den Ausbau ihrer Online-Vertriebskanäle zu investieren. Vor diesem Hintergrund haben wir eine Verbraucherstudie in Auftrag gegeben. Ziel der Studie war es, herauszufinden, wie sich die Käufer an diese neue „digital-first“ Handelswelt anpassen – welche Produkte sie online einkaufen, welche Kanäle sie dazu nutzen und wie sie ihr Einkaufsverhalten in Zukunft ändern wollen.

Lesen Sie jetzt Teil I der Ergebnisse zu unserer Verbraucherstudie, in dem wir uns damit befassen, wie sich die Konsumenten auf das Onlineshopping umstellten.

Annäherung an das Onlineshopping

Während der Coronakrise – das ist auch nach dem Lockdown noch so –  verbringen wir mehr Zeit und Geld online. Noch immer sind viele Arbeitnehmer im HomeOffice, kaufen wegen der Maskenpflicht und den Wartezeiten in den Geschäften vermehrt online ein.

Insgesamt 40% der Befragten gaben an, dass sie häufiger online einkaufen als vor dem Lockdown. Und nicht nur das, sie geben auch mehr aus. Einige Altersgruppen haben ihre Online-Einkäufe deutlich gesteigert: 55% der 26-35-Jährigen gaben an, häufiger online einzukaufen, Lebensmitteleinkäufe nicht mitgerechnet.

Wie viel mehr geben Sie (ohne Lebensmittel) online aus?

  • 38% gaben an, dass sie weniger als 150 € ausgeben
  • 47% sagten, dass sie 150 – 500€ ausgeben

15% gaben an, dass sie mehr als 500 € ausgeben. Die Zahl war bei den männlichen Einkäufern sogar noch höher.

 

Wir fragten die Verbraucher: Haben Sie seit Beginn des Lockdowns nach Produkten auf einem dieser Kanäle gesucht?

Marktplätze

Die Studie zeigte, dass Amazon und eBay bei Suche nach Produkten am meisten genutzt wurden – und zwar über alle Altersgruppen hinweg.

  • 83% der Verbraucher haben Produkte bei Amazon gesucht. Betrachtet man darüber hinaus die 18- bis 25-Jährigen, steigt diese Zahl sogar auf 89%.
  • 58% der Verbraucher gaben an, dass sie Produkte bei eBay recherchiert haben. Die jüngeren Konsumenten (26-35-Jährigen) recherchierten mit 64% bei eBay.
  • 54% der 26- bis 35-Jährigen nutzten Google Shopping auf der Suche nach Produkten, verglichen mit 36% im Durchschnitt aller Altersgruppen.

Und es ist nicht nur die Suche allein – wir haben die Studienteilnehmer gefragt, ob sie seit vor COVID-19 mehr Geld für Einkäufe über die genannten Marktplätze ausgegeben haben.

  • 34% haben mehr für Amazon ausgegeben
  • 18% haben mehr bei eBay ausgegeben
  • 15% haben mehr für Einzelhändler- oder Marken-Websites ausgegeben
  • 14% haben mehr für andere Marktplätze ausgegeben

Was wir herausgefunden haben, überrascht nicht wirklich: end sein – das Einkaufen bei Amazon ist in das Einkaufsverhalten schon tief verankert. Lediglich 4% der 26-35-Jährigen gaben an, dass sie überhaupt nicht auf Amazon einkaufen. 48% der 26-35-Jährigen haben seit Anfang März mehr auf Amazon ausgegeben, bei den 18-25-Jährigen waren es 39%.

Social Media als Katalysator

Einfluss der Online-Werbung auf Social Media Kanälen
Was die persönlichen Kontakte angeht, so haben wir uns seit Ausbruch von COVID-19 an das „Social Distancing“ gewöhnt.  Anders verhält es sich beim Surfen im Web und speziell auf Social Media Kanälen. Die Menschen verbringen mehr Zeit online und haben damit mehr Gelegenheit, sich mit Marken und digitalen Plattformen auseinander zu setzen. Dieser Trend ist vor allem in den jüngeren Nutzergruppen zu beobachten.

  • Im Durchschnitt geben 23% an, dass sie ein Produkt online gekauft haben, nachdem sie eine Anzeige oder einen Post einer Marke auf Facebook gesehen haben. Bei den 26-35-Jährigen sind es sogar 39%.
  • Auf Instagram sind die jüngeren Zielgruppen unterwegs. 45% der 18- bis 25-Jährigen kauften Produkte, die auf Instagram gepostet oder beworben wurden – verglichen mit 20% im Durchschnitt aller Altersgruppen.

 

Wir wissen, dass die Verbraucher derzeit mehr Zeit in sozialen Netzwerken verbringen. Deshalb fragten wir sie, ob sie – beispielsweise während ihrer Mittagspause im HomeOffice – beim Surfen inspiriert wurden und dabei tatsächlich einen Kauf getätigt haben – ausgelöst durch eine Produktanzeige oder einen Post.

  • 23% der Befragten gaben an, dass sie ein Produkt gekauft haben, nachdem sie eine Anzeige auf Facebook gesehen hatten. Bei den26- bis 35-Jährigen beträgt dieser Anteil 39%.
  • Bei Instagram liegt die Zahl etwas niedriger, insgesamt aber immer noch bei beachtlichen 20%. Bei den 18- bis 25-Jährigen steigt dieser Anteil auf 45% und bei den 26- bis 35-Jährigen auf 37%.

Mehr zum Thema

Wir hoffen, Sie fanden diese Statistiken und Aspekte zum Onlineshopping während Corona wertvoll und interessant. Auf unserer Website finden Sie jede Menge weitere Informationen zum Thema.

Eine Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse unserer Studie finden Sie in einer Infografik, die zum Download bereit steht: 5 Trends beim Einkaufen von Konsumgütern im Alter von COVID-19.


Die der Studie zugrundeliegenden Daten wurden im Mai 2020 über Dynata erhoben. Dazu wurden 1.044 Verbraucher in allen Altersgruppen aus Deutschland befragt.

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