Die ersten Lebkuchen im Supermarkt nach den Sommerferien sind für jeden E-Commerce-Manager ein untrügliches Zeichen: Es wird höchste Zeit, den Jahresendspurt vorzubereiten. Neben der Erstellung von Creatives, dem Festlegen der Preisstrategie und der Buchung geeigneter Werbeplätze stehen auch vertriebsstrategische Entscheidungen an. Denn der Markt verändert sich so schnell, dass es einfach nicht reicht, die Maßnahmen vom letzten Jahr zu wiederholen.

Social Commerce: der aktuelle Stand

So wird sich der ein oder andere Retailer fragen: Lohnt sich jetzt der Einstieg in den Social Commerce? Im deutschsprachigen Raum stehen viele Brands und Onlinehändler erst am Anfang. Ob sich ein verstärktes Engagement in den sozialen Medien lohnt, hängt stark von der Zielgruppe und der Branche ab. Eine Studie des Kölner Instituts für Handelsforschung (IFH) vom März 2021 ergab: Die meiste Aufmerksamkeit ziehen aktuell Fashion-, Beauty- und Elektronik-Artikel auf sich. Die Segmente Wohnen und Einrichten sowie Heim und Garten hätten hier noch Nachholbedarf, so die Umfrage. Der Bericht erklärt zudem: Insbesondere junge Konsumentinnen und Konsumenten im Alter zwischen 16 und 29 Jahren gelten als Trendsetter. Für sie, so die Studie, sinkt die Bedeutung von Facebook, während Instagram, YouTube und TikTok an Relevanz gewinnen werden. Dass Social Commerce ganz klar auf dem Vormarsch ist, zeigt auch eine Studie von Dynata im Auftrag von Rithum aus dem Sommer 2021. 18 % der befragten Deutschen haben in den letzten 12 Monaten ein Produkt, das sie online gekauft haben, in den sozialen Medien entdeckt. Und 9 % von ihnen planen gezielt, ihre Weihnachtsgeschenke auf Facebook, Instagram und anderen sozialen Kanälen auszusuchen.

Instagram und Co.: Booster für das Weihnachtsgeschäft?

Christian Gees, Sales Director DACH und CEE bei Rithum, rät im Podcast-Interview mit The Digital Bash, das Thema von zwei Seiten zu beleuchten. Unternehmen, die Social Commerce jetzt – und damit relativ früh – angehen, hätten die Chance, sich einen Vorsprung aufzubauen. Dies gelte zumindest für Europa; in China und in den USA sei man da bereits weiter, so der E-Commerce-Experte. Das Plus an Kompetenz, das sich Brands und auch Retailer damit erarbeiten, könne sie in eine gute Ausgangsposition gegenüber ihren Mitbewerbern bringen, so Gees weiter.

Für das Weihnachtsgeschäft rät Gees allerdings allen Unternehmen, sich ihre Zielgruppen genau anzusehen. Eine Verlagerung sämtlicher Aktivitäten auf den Bereich Social Media sei nicht sinnvoll. Denn in vielen Fällen ist die über die sozialen Kanäle erreichbare Audience noch nicht groß genug, um wesentliche Umsatzströme zu erzielen. Wer heute Erfahrungen im Social Commerce sammelt, investiert also eher in das Geschäft von morgen.

WhatsApp als Teil der Kommunikationsstrategie

Ein weiterer Kanal mit viel Potenzial ist WhatsApp. Die Messaging-App eignet sich hervorragend, um schnell Produktinformationen, Fragen und Antworten mit Kunden und Interessenten auszutauschen. Viele haben ihr Smartphone einfach immer dabei und nutzen die App für die tägliche Kommunikation –private Unterhaltungen verlagern sich vom Telefon auf den Messengerdienst. Laut einer Faktenkontor-Studie von 2020 ist WhatsApp die beliebteste Social-Media-Anwendung der Deutschen: ein Kanal mit hoher Akzeptanz, aber auch mit hohen Erwartungen. Denn die Kunden fordern hier von den Unternehmen ebenso schnelle Antworten wie von Freunden und Familie. Insofern sollten sich Brands und Retailer überlegen, ob sie diesen Anspruch auch erfüllen können und entsprechend Ressourcen dafür bereitstellen wollen, so Gees.

Von Nachfrageprognose bis zum Fulfillment: Überlegungen und Trends für ein erfolgreiches Jahresendgeschäft

Dass der Online-Handel boomt, ist kein Grund, sich entspannt zurückzulehnen. Stattdessen sollten Retailer und Brands sich gerade jetzt Gedanken machen und die Weichen für einen erfolgreichen Jahresabschluss stellen. The Digital Bash Podcast liefert hier zahlreiche Tipps: Im Gespräch mit Caroline Immer spricht Christian Gees nicht nur über aussagekräftige Trendanalysen und Nachfrageprognosen. Er verrät auch, wie Händler und Brands am besten mit den derzeit fragilen Lieferketten, knappen Verfügbarkeiten und dem Trend zu mehr Nachhaltigkeit umgehen können.

Das ganze Interview mit dem Titel „Weihnachtsgeschäft im E-Commerce: Das sind die beste Tipps für KMU“ können Sie im Podcast The Digital Bash von OnlineMarketing.de bei SpotifyAcast und Apple Podcast anhören – und überall sonst, wo es Podcasts gibt.

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